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Eltern: Rusthard & Dorothea von Weidenfeld
Geschwister: Killian von Weidenfeld

Korbinian wurde im Jahre 489n.C geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Rathon auf dem Rittergut seines Vaters. Bis zu seinem sechsten Lebensjahr lebte er als zweitgeborener Sohn von Herr Rusthard von Weidenfeld mit seiner Familie in Rathon.
Jedoch waren die Zeiten in Rathon hart und so kam es, dass der Junge Korbinian und sein Bruder schon früh lernen mussten ihren Teil zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Korbinians Mutter kümmerte sich sehr um ihn und lehrte ihm Lesen, Schreiben und Honig, Pilze und Beeren im Wald zusammeln. Oft begleiteten sie die Männer des kleinen Dörfchens in den Wald um Bäume zu fällen, die sie dann zu guten Preisen an den Baron verkauften. Ihr Vater war oft auf Reisen seinen Pflichten als Ritter nachzukommen. Aber wenn er mal zu Hause war erzählte er ihnen Geschichten von seinen Reisen in Trawonien. Das Leben war nicht das einfachste, aber auch wenn man nicht immer reichhaltig speisen konnte, so hatte man doch sich immerhin gegenseitig und die Abende am Kamin waren immer erfüllt von Zufriedenheit und heiteren Geschichten. Der große Schicksalsschlag traf Korbinian in seinem sechsten Winter. Sein Bruder, er und sein Vater waren gerade auf dem Rückweg von einem Besuch am Hof des Barons Hargrond von Zwingenfels, als ihnen schon von weitem ein Reiter mit einer schlechten Botschaft entgegen ritt. In Besorgnis und Eile kehrten sie heim, um ihre Mutter krank im Bett vorzufinden. Nicht oft lies man sie die nächsten Tage zu ihrer Mutter, man vertröstete sie damit, dass ihre Mutter viel Ruhe brauchte. Doch die immer traurigere Miene ihres Vaters sprach Bände. Die anschließenden Tage besuchte die Familie jeden Tag die Kapelle um für ihre Mutter zu beten. Es wurde nach Tolswin Merkens, einem berühmten Medicus aus Aquilda geschickt, aber auch dieser konnte nichts mehr für die kranke Frau tun. Der Medicus meinte, dass sie schon sehr lange krank gewesen sein musste. Sie hatte es aber gut vor ihrer Familie versteckt. Korbinians Vater machte sich die größten Vorwürfe, aber auch die konnten nichts daran ändern am 13.12 des Jahres 495n.C starb seine geliebte Ehefrau und Mutter Dorothea.
Ihr Vater Rusthard versteckte seine tiefe Verbittertheit vor seinen Söhnen. Die heiteren Abende am Kamin blieben aus und die Stimmung im Elternhaus wurde immer bedrückter.
Immer öfter verließ der Vater das Rittergut und kehrte meist einige Tage nicht mehr zurück. Man sagte Killian und Korbinian er müsse erst etwas mit sich selbst ins reine bringen. Das Frühjar kam und langsam wich mit ihm die Bitterkeit die der Tod hinterließ. Killian träumte schon lange davon ein Ritter zu werden wie unser Vater. Als der Sommer kam, kam auch der Tag, an dem Korbinian sich von Killian verabschieden musste und er sich mit unserem Vater aufmachte um bei einem fremden Ritter seinen Pagendienst zuleisten.
Nun war Korbinian allein zu Hause, zum ersten Mal in seinem Leben waren sein Vater und sein Bruder auf reisen. Er fühlte sich alleine, immer öfter zog es ihn in das Zimmer seiner Mutter, dass sein Vater seit ihrem Tod nicht mehr betreten hatte. Das Strickgarn lag noch auf der Kommode und ihr Federkiel steckte noch immer in dem offenen und nun komplett ausgetrockneten Tintefässchen. Seit fast einer Woche hatte Korbinian nichts mehr von seinem Vater und Bruder gehört und die einigste Bezugsperson die ihm blieb war die Magd die sich seit dem Tod um Korbinian kümmerte. Ständig ermahnte sie ihn nicht mehr in das Zimmer seiner Mutter zugehen, das würde seinen Vater nur traurig stimmen wenn er davon erfahren würde. In trauriger Erinnerung an seine Mutter fand er sich trotzdem jeden Morgen, wenn die Magd sich draußen um die Hühner kümmerte, im Zimmer seiner Mutter wieder. Korbinian weinte bittere Tränen und wollte sehen was seine Mutter als letztes stricken wollte. Er nahm das Garn von der Kommode und beäugte den fast fertigen Schal, den seine Mutter für ihn gestrickt hatte. Er kuschelte sich in den Schal und weinte bitter. Als er den Schal zurück auf die Kommode legen wollte sah er, dass die ganze Zeit ein Brief unter dem Schal lag. Das war letzte Brief seiner Mutter, der sechs jährige Junge versuchte die ersten Zeilen des Briefs zulesen. Aber leider hatte er nicht lange genug in der Stube mit der Mutter das lesen geübt. Korbnian überlegte nicht lang und nahm den Brief an sich und hoffte, dass er jemanden finden würde, der ihm den Breif vorlesen könnte. Am nächsten Tag fuhr er wie jede Woche mit der Magd auf der Kutsche zum Gottesdienst. Korbinian erzählte nach der Messe der Magd er würde gerne mit dem Priester reden. Die Magd sah ihn verdutzt an und zog ihn weiter in Richtung Kutsche. Der Junge wollte aber nicht hören und riss sich los und rannte in den Tempel. Die Magd versuchte ihn einzuholen aber der kleine Korbinian war schon zum Priester gelaufen. Entsetzt entschuldigte sich die Magd vielmals beim Priester. Dieser war aber in keinem Fall beleidigt. Und nahm den Jungen zur Seite um mit ihm zu reden. Korbinian gab dem Priester, der natürlich unbedingt wissen wollte was in den Jungen gefahren war, den Brief seiner Mutter. Und Korbinian bat den Priester ihm den Brief vorzulesen. Er erklärte, dass die Magd ihm den Brief wegnehmen würde, weil es seinen Vater traurig machen würde, wenn sein Vater von dem Brief wüsste. Der Priester nahm den Brief an sich und führte den Jungen in den Nebenraum der Kirche und breitete den Brief vor sich aus. Interessiert las der Priester den Brief, seine Stirn runzelte sich dabei. Neben ihm stand immer noch fragend der kleine Korbinian und auf eine Antwort wartend. Der Priester begann laut vorzulesen…
Am nächsten Tag kam Rusthard von seiner Reise wieder und als er vom Pferd abstieg wartete bereits der Priester in der Stube auf ihn und noch am selben Tag fuhren Korbinian und der Priester mit der Kutsche nach Prathanperk.
Der kleine Junge schluckte all seine Tränen runter und versuchte immer brav dem Unterricht zu folgen. Genügsam und sich selbst immer zurücksteckend durchlebte er seine Ausbildung zum Ordenskrieger. Nur selten spricht er über sein Elternhaus und wenn dann nur zaghaft und zu den Menschen die ihm wichtig sind. Im Orden hat Korbinian seine Heiterkeit wieder gefunden. Er ist ein strammer Streiter Bahamuths geworden und seine Mutter wäre sicher stolz auf ihn.

Erst Jahre später sah Korbinian seinen Vater wieder bei der Beerdigung seines Bruders. Aber das ist eine andere Geschichte die an einem anderen Tag erzählt werden wird.












CategoryChariPerson
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