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Es war einmal vor langer Zeit noch vor den alten Tagen: Da begab es sich, dass ein Sommer heisser wurde als je zuvor ein Sommer gewesen war. Auf den Feldern wuchs kein Halm mehr und die Brunnen waren bis auf die letzten Tropfen versiegt. Ueberall waren Tierkadaver und verdorrte Blumen zu sehen, wo sonst bluehendes Leben herrschte. Tief in der Wueste lebte damals ein alter Mann namens Khalchadar, der hatte sieben Soehne:

Shelabar, Muhakazar, Sabur, Sala, Al Kasheri, Akmar, und Niradji.

Alle waren bereits Maenner und Khalchardar war zurecht stolz auf seine Soehne. Er hatte sie alle in die Handwerke und Kuenste unterwiesen, die zum Ueberleben in der Wueste noetig waren und sie hatten sich allesamt als gute Schueler erwiesen.

Eines Tages rief der Vater all seine Soehne zu sich und mit ernster Miene sprach er zu ihnen: „Meine Soehne, die Duerre ist zu gross geworden und ich fuerchte wir werden an diesem Ort nicht mehr leben koennen. Nur der Weg zu den sicheren Oasen weit im Westen kann uns noch retten.“ Ploetzlich zeichnete sich Trauer auf seinem Gesicht ab, als er sich setzte und auf einen grossen Tonkrug deutete. „Ich habe alles Wasser gesammelt, welches die Brunnen noch freigaben, aber ich fuerchte fuer den Weg durch die Wueste ist es zu wenig fuer uns alle“ Entsetzten breitete sich auf den Gesichtern der Brueder aus als der Vater fortfuhr: „Nur für einen wird es reichen sich auf die lange Reise zu machen, die uebrigen werden wohl hier das Ende ihres Lebens finden.“

Bei diesen Worten ueberschlugen sich mit einem Mal die Fragen, Rufe und Wehklagen der Soehne. Der Vater jedoch stand wieder auf und hob beide Haende so, dass die Soehne verstummten. „Ruht euch aus, denn morgen früh werdet ihr allesamt aufbrechen gen Westen. Ihr werden das Wasser abwechselnd tragen, aber nicht davon trinken. Wenn einer von euch nicht mehr kann, so muss er zurück bleiben. Der letzte von euch, der noch laufen kann darf das Wasser schliesslich mitnehmen und trinken.“ Sabur jedoch entgegnete: „Nein Vater! Das darfst Du nicht von uns verlangen. Wir werden alle vom Wasser trinken auch Du. Vielleicht schaffen wir es auszuharren, bis die Brunnen wieder Wasser freilassen.“ Khalchadar schüttelte den Kopf „Nein. Glaubt mir, ich habe alle Möglichkeiten bedacht. Es gibt keine andere Lösung. Nur der stärkste von euch wird es schaffen können. Hört auf euren Vater! - Nun ruht euch aus, denn ihr habt eine lange Reise vor euch!““ Und so gingen die Brüder gesenkten Hauptes zu ihren Schlafstätten und verbrachten eine letzte Nacht im Hause ihres Vaters. Und als der Morgen graute verabschiedeten sie sich von ihrem Vater und marschierten zusammen in die Wüste hinaus. „Lebt Wohl“ sagte der alte Mann und ging in seine Huette zurueck waehrend eine Traene auf seiner Wange sich langsam aber unaufhaltsam ihren Weg bahnte.

Nach wenigen Stunden hielt Akmar inne und sprach “Brüder – ich schaffe es nicht weiter. Geht und nehmt das Wasser mit euch, aber lasst mich hier, denn mich erwartet ein anders Schicksal.“ In diesem Moment warteten alle darauf, auf dass ein anderer als erster losgehen würde. Doch niemand wollte Akmar zurücklassen, schliesslich könnte jeder von ihnen selbst der nächste sein. Und so sassen sie schweigend im Wüstensand reichten sich Wasser und fassten sich an den Händen. Und als der Wasservorrat zu Ende ging stand Sala auf und sagte: “Brüder – auch wenn wir jetzt sterben werden, so lasst mich euch sagen, dass ich mich noch nie in meinem Leben wohler gefühlt habe als jetzt am Ende meines Lebens. Denn ich bin nicht allein und ich habe auch die Gewissheit, dass keiner von uns allein sterben wird“

ABER IHR SOLLT NICHT STERBEN hallte es auf einmal vom Himmel. DENN IHR HABT EURE HERZEN GEÖFFNET UND DAS LICHT SELBST HAT IN EUREN HERZEN EINZUG GEHALTEN Und inmitten des Firmaments erschein ein gleissendes Licht heller als hundert Sonnen IHR SEID NICHT DAZU BESTIMMT ZU STERBEN – IHR SEID NUN DAZU BESTIMMT DAS ERBE DES LICHTS UND DAS EURES VATERS WEITERZUGEBEN AN ALL DIE GENERATIONEN DIE EUCH NOCH FOLGEN WERDEN Und auf einmal hielt jeder der Brüder einen Lederschlauch in den Händen DIESE SCHLÄUCHE ENTHALTEN GENUG WASSER FÜR JEDEN VON EUCH UM DIE NÄCHSTE SIEDLUNG ZU ERREICHEN In diesem Moment erlosch das Licht doch die Brüder wussten was zu tun war, verabscheideten sich und gingen ihrer Wege

„Nun ist es vollbracht“ flüsterte Khalchadar bevor er glücklich und zufrieden starb. Denn er wusste, dass all seine Söhne in Sicherheit waren und er wusste auch, dass Bahamuth selbst für einen kurzen Moment wieder das Antlitz dieser Welt erblickt hatte.

Das ist die wahre Geschichte der Entstehung der sieben Nomadenstämme von El Kash
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