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Provinzbeschreibung

Vorwort:

In der alten "Geographia der Mittellande" des Rochus Birnstiel aus dem Jahre 104 nach der Zeitenwende heißt es:

"Es ist Eglin ein hügligs, steinigs und waldigs Land, aber do zeucht es Korn, Habern und Gersten. Es ist ein so hart Feld, daß 8 oder 9 Ochsen kaum ein Pflug mögen erziehen. Sunst ein gut Land an Vieh, Weide, Schäffereien, vorallem aber Holtz, Wildbret und andere Dinge. Es hat kein Weinwachs und wenig Flüss, seis denn was den grossen Drabol herabkommt."

Hier muss ich dem Autoren Respekt zollen – kürzer und doch treffender hätte man unser Land nicht beschreiben können. Jedoch – bis zur heutigen Zeit hat sich die Provinz Eglin natürlich auch gewandelt. Und es obliegt nun mir, dies für den geneigtenLeserfestzuhalten. So lasst mich beginnen – euch die Provinz Eglin im Lande Trawonien näher zu bringen.
Sieghard Myrthenbauer,
Schreiber zu Eglin


Geographie
Aus der Maßstabskarte:
Eglin: 200x75 km

Eglin ist eine Landes-Provinz im Westen Trawoniens, umgeben von derer fünf anderen Provinzen. Im Norden Kalen, nordöstlich Aquilda und östlich Jerda, im Süden und Südosten Kerdrabol und südwestlich Karadon. Schlussendlich die lange Grenze den ganzen Westen entlang zu Amatyrill. Eglin ist in zwei Grafschaften und drei freie Unterprovinzen unterteilt. Die Grafschaften teilen sich weiter in insgesamt fünf Baronien.

Von Norden nach Süden aufgezählt:
Novatian, der Sitz des LeuchtenderPfad Ordens des leuchtenden Pfades, die Grafschaft Sternberg, die Grafschaft Dornhag, das Reichsgau der Egliner magischen Akademie und zu guter Letzt die reichsfreien Gebiete des Mondorden Mondordens.
Das Land insgesamt ist sehr dicht bewaldet, zumeist Mischwald aus Tannen, Fichten, Kastanien, Eichen, Buchen und Eschen sowie Ahorn. Immer wieder jedoch finden sich große Flecken karstiger und steiniger Wiese mit Wachholderbuschwerk. Einzig in der Unterprovinz Novatian ist der Boden etwas fruchtbarer, da es sich hier um das Schwemmland der Flüsse aus dem Gebirge handelt.
Überall in Landstrich Eglin finden sich aus dem Boden ragende Felsabbrüche und Stufenkanten aus weißem und braunem Kalkstein, sowie Bodeneinbrüche, von den Einheimischen “Doller” genannt. Der größte Stufenbruch liegt in Novatian, hierauf hat der Orden vom Leuchtenden Pfad sein Kloster gebaut. Der sandige, steindurchzogene Boden kann außer im Wald das Wasser nicht besonders gut halten – oft versickern Quellbäche nach ein paar hundert Schritt wieder im offenen Felde.
Die Landschaft ist von leicht hügeliger Struktur, die höchste Erhebung in Eglin ist der Wasenberg, eine sanft geschwungene Kuppe, die sich über die restliche Landschaft ein paar hundert Schritt erhebt und oben von Wald, an der Seite von Wachholderheide überzogen ist.
An Flüssen ist Eglin nicht besonders reich, nur die im Kalener Gebirge entspringenden Ströme Drabol, Erdabol und Isarol, welche in der Unterprovinz Novatian und nahe der Stadt Eglin zueinanderfließen durchziehen den Südteil des Landes. Mittig entspringt nahe der Stadt Sternberg noch der kleine Inndrabol, der rechts dem Drabol zufließt.
Nur derer vier größere Städte hat die Provinz zu bieten, als da wären die Stadt Autun im gleichnamigen Provinzenteil, die Städte Sternberg und Dornhag in den je gleichlautenden Grafschaften und natürlich die freie Reichsstadt Eglin in ihrem Gau.
Jedoch, natürlich sind derer noch einige Dörfer, die sich in Eglin tief im Forst befinden, geduckt in den kleinen Tälern oder auch weithin offen auf den Kuppen der Hügel. Bemerkenswert hier als Beispiel Achenbach für seinen Honig oder auch Ruppertshof für seinen Spargel. Auch Eggertsbruch ist bekannt – liefern sie doch den weißesten Branntkalk für all die Kirchen und Paläste weit über Trawonien hinaus.

Wirtschaft
Die Wirtschaft Eglins besteht vor allem aus der Zulieferei. Holz aus den Wäldern, Spargel, Hafer und Gersten von den kleinen Feldern, vor allem aber Honig aus den Imkereien. Das Bruchholz wird in Köhlereien verarbeitet, da hierfür kein extra Holz geschlagen werden darf. Des Weiteren wird der brüchige Fels zu Branntkalk verarbeitet und als Schlämmkalk zum Verputzen in Fässern verkauft.
Kein Erz, kein edles Metall findet sich, keine Steinkohle und auch sonst ist der hier übliche Fels gerade haltbar genug, um einstöckige, mit Fachwerk gestützte Häuser zu tragen.
Ein Zubrot verdienen sich vor allem die alten Frauen und Kinder der Bauern mit dem Sammeln von Kräutern aus den Karstwiesen an den waldfreien Hängen und aus den Wäldern Eichengalläpfeln zur Tintenherstellung und Misteln für die Akademie beziehungsweise im Herbst dann mit dem sackweisen Klauben von Kastanien und Eicheln, welche als Winterfutter an Schweinezüchter in ganz Trawonien verkauft werden.
Die eigene Viehzucht von Schafen und Ziegen auf den mageren Kräuterwiesen und Waldlichtungen reicht gerade für den Eigenbedarf an Schlachtvieh.

Politik
Zur Politik ist nicht viel zu sagen. Eglin an sich war schon immer ein sehr ruhiger Landstrich und steht unter direktem Einfluss und Protektorat Amatyrills. Die im Reichsgau Eglin ansässige Akademie der Magie, welche auch Sitz der Weißen Lanzen ist, mischt sich ebenfalls kaum in die Politik ein – sie untersteht direkt dem König und dient diesem auf Treu und Ehre. Ebenso die Grafen und deren Barone. Wenn der König ruft, dann kommt man, ansonsten kümmert man sich nur um sein eigen Hab und Gut.
Novatian im Norden ist ein halbautonomes Gebiet des LeuchtenderPfad Ordens vom leuchtenden Pfad, zwar der Reichsprovinz Eglin und dem Land Trawonien zugehörig, aber unter Selbstverwaltung durch den Orden und dessen Truppen. Dort herrscht ebenso wie überall im Lande die Lex Trawonia, die Rechtsprechung wird jedoch durch den Ordensobersten durchgeführt.
Gleiches gilt für die Gebiete im Süden – halbautonome Ländereien des Mondordens, Verwaltung und Rechtsprechung wird dort ebenfalls durch den Orden selbst ausgeübt.

Einwohner und Kultur
Eglin ist größtenteils von Menschen bewohnt, an den Randzonen zu Amatyrill wohnen allerdings sehr viele Elfen. Zwerge findet man höchstens eine Handvoll als reisende Handwerker, aber nicht als dort fest wohnend, da das Land für sie völlig uninteressant ist. Andere Rassen hat man in Eglin noch überhaupt nicht gesichtet – die Orks hüten sich, zu nahe an Amatyrill zu kommen und alles, was sonst noch anderswo existiert, hat in Eglin als Sitz von insgesamt drei lichten Orden einen noch schwereren Stand als im restlichen Trawonien.
Zur Kultur mag man sagen, dass der Egliner an sich vor allem seine Ruhe schätzt. Dies gilt in den Dörfern noch mehr als in den Städten und gerade die in Eglin wohnhaften Elfen sind bekannt dafür.
So sehr, dass man der Akademie nahelegte, die Experimental-Abteilung doch bitte außer Landes zu verlegen – man weiß ja nie.
Darüberhinaus ist man aber sehr gastfreundlich, und wann immer sich ein Grund zum Feiern findet, wird dies getan – in den Städten genauso wie auf dem Land.
Aberglaube findet sich so gut wie nicht, man ist der Magie aufgrund der langen Geschichte der Akademie recht aufgeschlossen, zudem begünstigt durch den hohen elfischen Anteil in der Bevölkerung. Die Kräuterweiber, Hexen und Walderemiten mit ihrem alten Wissen, ihrer Trank- und Heilkunde für Mensch und Vieh sind wohlgelitten, solange sich alles in Einklang mit der Lex Trawonia befindet. Kaum ein Bauerndorf möchte auf seine alte “Hag” verzichten – ist sie doch die erste, die gerufen wird und zu jeder Zeit kommt, wenn eine Geburt ansteht oder das Vieh Probleme macht.

Besonderes
Eglin hat nicht viel Besonderes zu bieten. Als sehenswürdig gelten die Akademie in der Stadt Eglin und der Tote Wald. Letzterer ist ein annähernd etwa fünfhundert Schritt großes kreisrundes Gebiet aus weißen, versteinerten Bäumen, die teils noch in den Himmel ragen, teils wild als Trümmer verstreut sind, sowie glattgeschmolzenem Fels, auf dem bis heute nicht mal Moos wächst. Dort fand 354 nach der Zeitenwende die dreitägige Schlacht zwischen den Truppen der Akademie unter Führung des damaligen Dekanes und Großmeisters der Magie Niklaas Freest von Herbststein und dem Räuberhauptmann Most Pracken statt. Die Akademie entschloss sich damals, zusammen mit den Lanzen diesen Anführer und seine Mannen zu stellen, nachdem er in beispielloser Grausamkeit halb Eglin brandschatzte und es immer wieder schaffte, den königlichen Truppen zu entkommen. Man weiß es bis heute nicht genau, aber es schien, dass dieser Räuber mit dem Bösen im Bunde stand – denn die Schlacht war unerwartet heftig und konnte letztendlich laut den Schriften nur unter dem gewaltigen Einsatz von Magie beendet werden. Nachdem das Gebiet befriedet war und der Rauch sich verzogen hatte, zeigte sich das Ausmaß des Kampfes. Großflächige Zerstörungen, alles bis auf den nackten Fels verbrannt und die Bäume nur noch weiße, versteinerte Gerippe.
 

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