Revision [237]

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I
Einst schlief ich einen tiefen Schlaf,
doch öffneten sich die Tore der Goldenen Stadt,
vor meinen Augen traten die Getreuen des Lichtes hervor.
II
?Merk auf?, sprachen sie, vom Lichte umhüllt?
und gib getreulich Zeugnis über unsre Worte,
nur einmal werden sie Dir offenbart werden?
III
So öffnete ich meinen Geist für die Worte,
die ihrem strahlenumkränzten Mündern entsprangen,
Und barg sie tief in meinem Herzen.
IV
So begann der Erste zu sprechen,
und nachdem er geendet hatte,
nahm ein andrer seinen Platz ein
V
So sind hier ihre Worte getreulich verzeichnet,
auf das sie ein Jeder merke,
Und sich zum Beispiel nehme:
VI
Suchet einander
Haltet einander
Steht einander bei
Niemals wieder kann euch dann etwas in die Tiefe reißen.
VII
Fehlt noch
VIII
Fehlt noch
IX
Fehlt noch
X
Fehlt noch
XI
Fehlt noch
XII
Fehlt noch
XIII
Fehlt noch
XIV
Fehlt noch
XV
Fehlt noch
XVI
Fehlt noch
XVII
Fehlt noch
XVIII
Fehlt noch
XIX
Fehlt noch
XX
Fehlt noch
XXI
Fehlt noch
XXII
Fehlt noch
XXIII
Fehlt noch
XXIV
Fehlt noch
XXV
Fehlt noch
XXVI
Fehlt noch
XXVII
Fehlt noch
XXVIII
Fehlt noch
XXVIV
Fehlt noch
XXX
Fehlt noch
XXXI
Fehlt noch
XXXII
Fehlt noch
XXXIII
Fehlt noch
XXXIV
Fehlt noch
XXXV
Fehlt noch
XXXVI
Fehlt noch
XXXVII
Fehlt noch
XXXVIII
Fehlt noch
XXXIX
Nichts ist nachgiebiger als das Wasser,
Doch der stete Strom der Wogen,
Trägt langsam aber sicher das Kliff ab
So wisse, dass Du nicht alles allein erreichen musst.
XL
Der Einarmige kann Schafe hüten,
der Taube Schwerter schmieden,
aber wem nutzt der Tote?
So lasse nie den Hass deine Klinge leiten.
XLI
Ein verlorenes Leben,
Alles Gold der Berge,
Alles Salz der Meere,
vermag es nicht zurückzukaufen.
So verschwende nie ein Leben leichtfertig.
XLII
Mit dem Menschen verhält es sich wie mit einem Schössling auf dem Felde:
Umgeben vom Unkraut der Finsternis wird er stets klein bleiben,
doch jätet man dieses erhebt er sich empor zu ungeahnter Größe.
So danke stets dem Lichte, Mensch, das dich emporhob zu deiner Größe.
XLIII
Die Finsternis schleicht sich in dein Herz wie der greise Mann,
mit kleinen Schritten, und scheinbar ohne großen Eifer.
Doch langsam aber sicher wird er sein Ziel erreichen
So hüte dich schon vor dem ersten Schritt zur Finsternis.
XLIV
Terwans Korn mit einer Sichel zu ernten scheint unmöglich,
Doch Schnitt für Schnitt nähert man sich dem Ziel,
und es wird genug geschnitten sein für alle die Hungern.
So sei mutig, und fürchte nicht die große Aufgabe.
XLV
Schon der Schein einer Kerze vertreibt das Dunkel,
und ihr Licht spendet Sicherheit und Wärme
doch nie wird die Dunkelheit das Licht ersticken können.
So wisse, dass selbst die größte Finsternis leicht zerstört werden kann
XLVI
Nach oben zum Lichte empor wächst alles schöne,
Bäume und Tiere und Korn
Unter Steinen in der Finsternis verbirgt sich grässliches,
Moder und Asseln und Ungeziefer.
So hüte dich vor dem, was das Licht scheut, denn es hat Grund dazu.
XLVII
Der Lügner wittert hinter jedem Wort Verrat, und ist bang in seiner Seele
Der Wahrhaftige sieht Treue in den Andren, Sein Herz geht über vor Freude
So ...
XLVIII
Allein kann keiner stark im Lichte sein,
Und so wurde schon einstmals Nandur dessen Seele in der Einsamkeit bang war eine Gefährtin gesandt, um ihn ruhig zu betten.
So suche die wahre Liebe, die deine Seele beruhigt.
XLIX
Das Schachspiel wird nicht entschieden,
durch das schnelle bewegen der Figuren,
sondern durch das geschickte.
So sei stets besonnen, und eile nicht ohne Not.
L
Wie der Löwenzahn ist die Finsternis.
Der leichte Samen wird von jedem Windhauch getragen,
Die Wurzeln reichen mehr als einen Fuß tief.
So unterschätze nie eine Gefahr ihrer scheinbaren Größe wegen
LI
Kaum sichtbar ist der Kern des Apfels,
am Boden wird er in die Erde getreten.
Doch erwächst aus ihm ein Baum, der viele zu nähren vermag.
So sieh stets im Kleinen das Große, das es zu erreichen mag
LII
Durch ein zerbrochenes Glas kann man nicht schauen,
es verzerrt alles ins Grässliche.
Doch schneidet es schärfer als jede Klinge.
Sieh also über dem Unvollkommenen stets die versteckte Vollkommenheit
LIII
Licht bringt Erkenntnis. Erkenntnis zeigt Stärke und Schwäche.
Ist Schwäche aber erkannt, ist sie nicht mehr, was sie war.
Erkenne deine Schwäche und erreiche dadurch deine Kraft.
Denn Schwäche ist nur solche, die nicht erkannt wird.
LIV
Vieles Wurde Dir gesagt,
doch eines ist wichtiger als alles andre,
dies halte stets in deinem Herzen
LV
Suchet einander
Haltet einander
Steht einander bei
Niemals wieder kann euch dann etwas in die Tiefe reißen.
LVI
Also sprach der Letzte der Lichten,
und gemeinsam verneigten sie sich vor mir,
beugten ihr Knie und Sprachen:
LVII
?Würdiger, Ehre sei Dir,
der Du für wert erachtet wurdest,
solcherlei zu den Irdischen zu tragen.
LVIII
Große Ehre wurde Dir zuteil,
die nie zuvor einem Sterblichen
wir erwiesen haben.?
LIX
So wandten sie sich um,
und wie ein großer Vorhang
schlossen sich die Tore der goldenen Stadt.
LX
Ich aber erwachte voller Stolz
und schrieb ihre Worte getreulich wieder,
fügte nichts hinzu und ließ nichts weg.

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