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*in bearbeitung*

01. Tag des ersten Monats 506

Die Kriegsvorbereitungen laufen schleppend, jedoch sind die Ordenstruppen in steter Alarmbereitschaft. Der Kronrat hat angedacht, dass sich der Orden noch im Hintergrund hält und nur im Falle eines Großangriffs die trawonischen Truppen mit göttlichem Beistand unterstützen soll. Die Großmeister lassen wenig Informationen nach unten durch. Es heisst, man wolle keine Gerüchte in Umlauf bringen und nicht zulassen, dass voreilige Schlüsse gezogen werden.

03. Tag des ersten Monats 506

Heute traf ein Bote vom Hof des Kronrats bei uns ein. Er überbrachte den Großmeistern eine wohl äußerst geheime und gut versiegelte Botschaft.

07. Tag des ersten Monats 506

Der Ordensalltag geht seinen gewohnten Gang. Jedoch merkt man deutlich, dass die älteren Ritter spüren, dass etwas im Anzug ist. Die Rüstungen werden mit größerer Sorgfalt als sonst instandgehalten und die Schwerter mit äußerster Präzision geschärft. Bahamuth möge uns beistehen bei dem, was da kommen wird.

10. Tag des ersten Monats 506

Bei der heutigen Abendmesse fiel mir auf, dass bei der Predigt des Großmeisters vom Kelch etwas anders war als sonst. Er schwor die Ordensgemenschaft auffallend energisch auf den ewigen Kampf gegen die Dunklen ein. Ein Leuchten war in seinen Augen zu sehen wie lange nicht mehr.

15. Tag des ersten Monats 506

Der Orden wurde in Marschbereitschaft versetzt. Also ist es doch wahr gewesen, was man gemunkelt hat. Zu lange schon wurde dem dunklen Treiben in Kerarwed zugesehen. Der Großmeister vom Schwert ließ um die fünfhundert Ritter aus allen nahgelegenen Ordensgarnisonen in Prahtanperk zusammenkommen und hielt einen denkwürdigen Gottesdienst. Diese Recken werden sich auf ein Wort der Woge der Finsternis entgegenwerfen. Aber noch ist der Marschbefehl nicht gegeben.

02. Tag des zweiten Monats 506

Nachdem sich die erste große Aufregung gelegt hat, bleibt es still in der Feste. Die Ritter jedoch, denen Quartier in den umliegenden Komtureien zugewiesen wurde, sind immer noch in Alarmbereitschaft. Man hält zudem immer noch die Verpflegung in der Hauptfeste reduziert. Ich habe heute noch einmal versucht Genaueres herauszufinden, aber die Großmeister schweigen eisern. Das Warten wird unerträglich. Warum dieses Zögern?

07. Tag des zweigen Monats 506

Ich erhielt Nachricht von einem befreundeten Offizier der Reichsgarde, dass es wohl schon Kampfhandlungen in Kerwarwed gegeben habe. Es sollen aber keine trawonischen Truppen daran beteiligt gewesen sein. Zum ersten Mal höre ich auch, was sich in Kerarwed zutragen soll. Die dunklen Truppen verwüsten das Land und lassen nur Tod und Zerstörung zurück. Bahamuth stehe den armen Seelen bei!

10. Tag des zweiten Monats 506

Für Bahamuth! Sieg dem Licht! Tod der Finsternis!
Heute wurde der Marschbefehl erteilt. Am Morgengrauen des nächsten Tages werden die Ritter und Kämpen des Ordens ausziehen um im Süden Kerarweds Stellung neben den trawonischen Truppen zu beziehen. Welch ein Anblick...ich kann im Angesicht des sich mir darbietenden Anblicks nicht eine Sekunde zweifeln, dass wir siegreich sein werden.



19. Tag des fünften Monats 506

Heerlager der Südlichen Armee
Bahamuth stehe uns bei!
Es war die finsterste Stunde dieses Krieges wider der Dunkelheit! Bahamuth sei gedankt, dass ich diese Zeilen noch niederschreiben kann. Die Schlacht gegen die Horden Torog Nais ist nur wenige Stunden her und meine Hände zittern immer noch! Man möge mir die krakelige Schrift verzeihen, doch was uns vorhin widerfahren ist, trieb sogar den erfahrensten Kämpen die Furcht bis in den letzten Knochen! Doch nun will ich berichten von den schrecklichen Ereignissen der letzten Stunden.
Die südliche Armee des gesamttrawonischen Heeres, angeführt von Sir Robert de Amberville marschierte seit Anbruch des Tages in Richtung des von Spähern beschriebenen Standpunktes eines größeren Dunklen Kampfverbandes. Wie von den Kundschaftern berichtet, sollte es sich dabei um ein gigantisches Heer von Nichtlebenden handeln. Dadurch machte sich schon vor Beginn der Schlacht einige Unruhe in den Reihen der Soldaten breit. Als die Späher die Nachricht weitergaben, dass die Untoten sich nur noch etwa eine Meile weiter südlich befinden würden, hielten die Priester des Ordens Schwert und Kelch einen der größten Feldgottesdienste zu Ehren Bahamuths, den ich je gesehen habe. Nachdem die Zeremonie beendet war, sah ich ringsum die Ritter und Soldaten mit großer Hoffnung und Zuversicht in den Gesichtern sich erheben und gemeinsam das Lied des Herren anstimmen. Der Herr sei gepriesen!
Als sich die Reihen nun wieder geordnet hatten, befahl Herr Robert de Amberville den Angriff auf die Streiter der Finsternis!
Als das Heer die letzte Hügelkuppe, die uns noch vom Feind trennte, überwunden hatte, stockte vielen der Atem! Bei Bahamuth! So etwas habe ich noch nie gesehen! Die Reihen des Feindes bestanden wahrhaftig nur aus nichtlebendigen Kreaturen! Auferstanden aus den Gräbern! Gerissen aus ihrer ewigen Ruhe! Herr, stehe uns bei! Verzweiflung, Wut und Trauer machten sich breit in unseren Reihen. Zahllose tapfere Recken begannen, ihren Tränen freien Lauf zu lassen und die Zahl derer, die ihre Wut gegen den Feind schrien, wurde von Augenblick zu Augenblick größer! Doch als die Gefühle drohten, die Moral und den Zusammenhalt zu schwächen, setzte Sir Robert de Amberville zum heiligen Gesang zu Ehren Bahamuths an und kurz darauf fielen mehr und mehr in den Choral ein! Bahamuth sei unseren Seelen gnädig!
Die Hörner wurden geblasen und die Reiterei unter der Führung von Sir Bohemund zu Aquilda preschte den Hügel hinab, dicht gefolgt von der 2.trawonischen Infanterie, angeführt von Oberst Rudolf Trummelschlag! Die Truppen trieben einen Keil in die Flanke des feindlichen Heeres. Doch der Feind war kein natürlicher Gegner! Dies mussten die Soldaten der ersten Angriffswelle schnell erfahren! Die Krieger der dunklen Horde waren ein Anblick des Grauens! Menschliche Gebeine, gerüstet und mit Waffen bewehrt, auferstandene Tote, denen der Geruch von Verwesung anhaftete! Oh Bahamuth, schenke ihnen die ewige Ruhe!
Verwirrung machte sich nun in unseren Reihen breit. Die Untoten griffen uns nicht an! Starr blickten sie in eine Richtung, obgleich hinter ihnen unsere Reiterei einbrach! Soldaten berichteten mir, dass diese Wesen erst angriffen, wenn man ihnen bereits einen normalerweise tödlichen Schlag beibrachte! Doch wie sie dann kämpften, ist schier unvorstellbar! Starr und ins Leere blickend hoben sie wieder und wieder ihren Waffenarm, um auf alles einzuhacken, was sich ihnen in den Weg stellte! Doch damit nicht genug! Hatte man diesen unseligen Wesen auch die Arme abgeschlagen, so versuchten sie immer noch einen zu töten! Diesen Kreaturen war unglaublich schwer beizukommen! Die Priester von Schwert und Kelch taten ihr Bestes um den Kreaturen der Finsternis Einhalt zu gebieten. Und um ein Haar wäre Herr Robert de Amberville ums Leben gekommen! Sein Pferd scheute vor einem dieser Wesen und er fiel zu Boden! Nur dem todesmutigen Eingreifen seines Schildknappen Gerhard ist es zu verdanken, dass er noch am Leben ist! Gerhard deckte ihn mit seinem Schild und die beiden kämpften sich den Weg aus den Reihen der Finsternis zu unseren Truppen frei! Bahamuth war wahrlich mit ihnen! Doch die Dinge wandten sich nun zu unserem Nachteil. Aus irgendeinem Grund wendete sich wie auf einen Befehl hin die gesamte Schlachtreihe des Gegners und marschierten auf uns zu! Nur noch wenige Augenblicke zuvor taten sie nichts um uns entgegenzutreten! Bei Bahamuths Gnaden, was für eine Macht lenkt diese Kreaturen?
Der Befehl zum Rückzug wurde gegeben. Wir hatten zwar bis dahin, Bahamuth sei Dank, nur wenige Verluste, doch den Wahnsinn dieser Schlacht hätten wir nicht länger verkraftet! So also wendeten wir den Untoten Geschöpfen unseren Rücken zu und ritten wieder gen Hügelkette. Beim Rückzug jedoch kam es zum tragischen Verlust eines sehr hoch angesehenen Schwert und Kelch Ritters und dessen Schildknappen. Herr Fredegard und sein Knappe Martin versuchten noch, zwei Verwundete unter den zerstückelten Körpern der Untoten hervorzuziehen, als sich der Heereswurm in Bewegung setzte! Sie hielten sich sehr wacker und nur ihr aufopferungsvolles Handeln ermöglichte es den Verletzten noch zu unseren Heilern zu kriechen. Doch ließen Herr Fredegard und sein Knappe Martin bei ihrem gelungenen Versuch den Verwundeten zu helfen ihr Leben. Bahamuth möge sie in das Licht geleiten und ihren Seelen Frieden schenken.
Der Rückzug war nun gelungen und seitdem sind wir auf dem Rückmarsch. Die Untoten verfolgen uns nun, und wir können nie lange an einem Ort rasten um uns von diesem Kampf zu erholen! Auch jetzt kam wieder der Befehl, weiter zu ziehen! Doch Bahamuth ist mit uns und er wird uns helfen, den Schergen der Verdammnis Einhalt zu gebieten, wenn die Zeit gekommen ist! Bahamuth sei den Seelen der Gefallenen gnädig und schenke ihnen die ewige Ruhe! Ich werde nun den Bericht an dieser Stelle beenden um ihn bei nächster Gelegenheit fortzuführen.
So gegeben von Erland vom Eschenhain, Schreiber des Ordens Schwert und Kelch, Kriegschronist der südlichen Armee
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