oder
Die sieben Visionen von Nis´aan dem Mittelprächtigen

Und so kam es, das sich Nis´aan1 auf den Berg zurückzog, um sich seinen eigenen verdrehten Dingen zu widmen, angewidert vom Treiben der Völker und Wesen der Welt, ihrer Ignoranz und ihrem Unverständnis für das Universum, in dem sie lebten. Sich in der trügerischen Sicherheit wägend, von nun an von Nichts und Niemanden belästigt zu werden, kamen ungebeten und boshafterweise die sieben apokalyptischen Visionen, um ihn daran zu erinnern, das er ein Teil der Schöpfung war. Er konnte nicht ohne einer der Welten des Multiversums existieren und die Schöpfung konnte nicht ohne ihn existieren. Im ersten Jahr wurde er sich der Vision der Gestaltung bewußt, eine Art hartnäckiger Juckreiz im Geiste, der sich nicht
ignorieren ließ. So begab er sich voller Demut und neuer Einsicht auf seinen Platz auf dem Rad des Schicksales zurück. Im Laufe von sieben Jahren kamen nun eine Vision pro Jahr zu ihm.

Das erste Gesetz oder die Vision der Gestaltung
Im ersten Jahr der inneren Einkehr wurde ihm die Gestalt der Schöpfung offenbart. Er erkannte, das jeder - Tier, Mensch oder Pflanze - seinen metaphysischen, wie auch mentalen Ort hat, den er seine Heimstatt nennt. Dies zu ignorieren oder gar zu vergessen, sich damit aus dem Webstuhl des Zukünftigen oder Vergangenen zu entwinden würde eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes bewirken. Froh darüber, keine Dummheit titanischen Dimensionen begangen zu haben begab er sich zur Ruhe, natürlich nicht ohne vorher einen guten Becher Mets zu sich genommen zu haben.

Das Zweite Gesetz oder die Vision der Aspekte
Im zweiten Jahr der Meditation und des Rückzuges von der Welt, kam zu ihm die Vision der Aspekte. Es kann keine Finsternis ohne das Licht geben, kein Schatten der nicht durch Licht verursacht wird oder aber auch: Das Licht wird erst durch das Vorhanden sein von Dunkelheit wahrgenommen und damit existent. Es sind zwei Aspekte einer übergeordneten schöpferischen Kraft, genannt Yol: Eines auszulöschen hieße die Schöpfung zu negieren, das Reich des Existierenden dem Großen Unausprechlichem zum Opfer verfallen zu lassen. Ein Aspekt, sei es Licht oder Schatten ist also immer ein Teil eines Ganzen, der den Rest definiert, es zum Leben erweckt.

Das dritte Gesetz oder die Vision des Zwielichts
Im dritten Jahr sah er die Waage Yols in seiner Seele brennen und fand damit die Bestimmung der Diener des Zwielichts. So sollen sie Kämpfer des Ausgleiches sein, die mit ruhigem Geiste und feuriger Seele die Balance zwischen den Prinzipien erwirken sollen. Die Wahl der Mittel ist fragwürdig und ihr Gesinnung oft zweifelhaft, sollen sie doch einen Ausgleich bewirken und wenn nötig für die eine wie auch die andere Seite streiten. Der Balken und die Strebe sind wir, diejenigen die das Gebäude am Einsturz hindern.

Das vierte Gesetz oder die Vision der Koexistenz
Im vierten Jahr vertieften sich die Einsichten in den Weg Yols ,den seine Diener gehen. Das Paradies ist nicht der Ort, an dem der Tiger seine Zähne und Klauen an der Eingangspforte abgibt und dann seinen Broterwerb als Mundschenk nachgeht: Es ist ein Platz an dem sich negative und positive Energien und Werte ausgleichen, alles was ist und existiert seinen eigenen Sinn hat. Es ist das Werk Yols, und damit hat alles seine Berechtigung zur gleichen Zeit zu existieren, und somit den Sinn der Schöpfung zu erfüllen. Unergründlich und geheimnisvoll.

Das fünfte Gesetz oder die Vision des Wandels
Das fünfte Jahr zeigte ihm die Vision des Wandels. Der Platz im Yols Werk ist nicht von vorneherein festgelegt. Es ist die Aufgabe aller sich selbst bewußter Wesen, sich diesen Ort der Erfüllung selber zu suchen, eingedenk dessen, was er tatsächlich ist. Es ist die Aufgabe der Diener des Zwielichts dafür zu Sorgen, daß diese erleuchtenden Gedanken auch der gemeinen Bevölkerung zuteil werden.

Das sechste Gesetz oder die Vision von Tod und Glauben
Der Tod ist eine Illusion für die Leichtgläubigen, denn alles in Yol´s Schöpfung ist letztendlich ein Stoff, der in einem Zustand der ewigen Wandlung begriffen ist.

Im sechsten Jahr, das auch das Jahr der Niedertracht genannt wurde, plagte ihn die Visionen von Wahrheit und Illusion.
Diese Vision folgte kurz nach der fünften und schien in einem engen Zusammenhang zu stehen. Von Kopfschmerzen in Königs-Größen Format geplagt, beschloß Nis´aan, daß alles was nicht eine Illusion war, als Wahrheit anzusehen. Doch letztendlich gibt es weder Wahrheit noch die Illusion, denn beides ist der Beginn und das Ende eines denkenden Wesens im Rausch seiner Wahrnehmung. Es ist die Urinmarkierung des Einzelnen im Geflecht der Wirklichkeit, nur dazu dienend sich selbst zu huldigen.

Die siebte Vision oder die Vision von der vergänglichen Ewigkeit
Nichts dauert ewig und die Ewigkeit ist in sich eine Illusion. Die einzige Wahrheit liegt im Zustand des Seins und auf den Pfaden der Träume. Nähere dich Y´ziriel und werde eins mit einer vergänglichen Schöpfung. Den Narren möge es vielleicht gegeben sein, die Zeit zu überwinden. Aber Die eine Wahrheit erschließt sich niemanden der ist. Nimm die Schöpfung wahr ohne zu Sein.
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